Einkaufsliste für ein basisches bzw. basenbildendes Frühstück

Ein basisches bzw. basenbildendes Frühstück sieht sicher etwas anders aus als das Durchschnittsfrühstück von uns Deutschen mit Semmeln und Kaffee. Aber was ist da alles drin?

Da einige Zutaten vielleicht doch nicht im Supermarkt um die Ecke erhältlich sind, lasse ich euch in diesem Video einmal in meinen Vorratsschrank schauen. Mit der richtigen Einkaufsliste lassen sich dann alle Zutaten besorgen, damit ihr für die kommenden Frühstücksvideos gewappnet seid.

Pseudo-Getreide

Pseudo-Getreide bilden den größten Anteil am basischen bzw. basenbildendem Frühstück. Pro Person werden für einen Frühstücksbrei ca. 35-50g verwendet. Beim sogenannten Basen-Müsli sind es weniger, ich verwende ca. 1 EL pro Person.

Warum heißen Pseudogetreide so?

Pseudogetreide sehen dem herkömmlichen Getreide nicht nur sehr ähnlich, ihre Verwendung ist ebenfalls nahezu identisch. Pseudogetreide gehören jedoch aus botanischer Sicht nicht wie Rogge, Weizen oder Hafer zur Familie der Süßgräser. Vor allem der Anteil an Kohlenhydraten, Eiweiß und Mineralstoffen ist bei der glutenfreien Alternative sehr hoch.

Buchweizen

Buchweizen wird im Sprachgebrauch auch sehr oft als basisches Pseudogetreide bezeichnet. Er ist nämlich ein Knöterichgewächs, und somit kein Getreide. Es gibt circa 16 verschiedene Buchweizenarten. Er wird in Zentral- und Ostasien seit über 4.000 Jahren kultiviert. Buchweizen wird vor allem in Russland, China, der Ukraine, Frankreich und Polen hergestellt. Im Gegensatz zu normalem Getreide ist Buchweizen glutenfrei. Gluten ist ein Protein, dass in Getreidesorten wie Rogge, Weizen und Gerste enthalten ist. Dieses ist schwer verdaulich, führt zu kurzzeitigen Gedächtnislücken und kann bei Glutenunverträglichkeit zu Dünndarmerkrankungen und Gelenkschmerzen führen. Buchweizen hingegen hilft nicht nur bei Diabetes, sondern senkt auch den Blutdruck sowie den Cholesterinspiegel. Des Weiteren enthält er alle essentiellen Aminosäuren und ist reich an Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen. Buchweizenkeime erhalten leicht verdauliche Proteine, Vital- und Mineralstoffe sowie große Mengen an Zink, Q10a und Selen. Zudem sind sie basisch. Um Buchweizen für Gerichte wie Müsli zu flocken, kann man ihn einfach für ein paar Sekunden in eine Getreidemühle geben.

Hirse

Hirse ist ein Sammelbegriff für circa 12 verschiedene kleinfrüchtige Spelzgetreide-Sorten. Sie zählen allesamt zu den Süßgräsern (wie Dinkel oder Weizen). Es gibt ihn in über 200 verschiedenen Arten. Hirse wird in zwei Hauptgruppen eingeteilt: Den Sorghumhirse, welcher sich durch seine großen Körner charakterisiert,

und den Millethirse, welche anhand seiner kleinen Körner zu erkennen ist.

Man vermutet, dass der Hirse ursprünglich aus dem Norden Chinas stammt. Dort soll er vor über 7.000 Jahren erstmals kultiviert worden sein. In vielen Teilen Asiens und Afrikas gehört der Hirse zu den Grundnahrungsmitteln, von wo aus auch die Welternte hauptsächlich ausgeht. In Deutschland galt Hirse im Mittelalter als Kost für die Armen, da er stets übermäßig vorrätig war. Im 17. Jahrhundert wurde er dann durch Kartoffeln, Mais und Weizen ersetzt, wodurch er immer mehr in Vergessenheit geriet. Heute ist der Hirse Kult. Er wird sogar in Ländern wie Deutschland oder Österreich angebaut.

Hirse ist nicht nur für Vegetarier oder Veganer besonders gut geeignet. Hirse enthält eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe wie Magnesium, Eisen (2x soviel wie Weizen) und B-Vitamine, sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Beta-Carotin oder Flavonoide. Was ebenfalls sehr interessant ist, ist die Tatsache, dass Hirse ein glutenfreies Getreide ist. Neben der guten Verdaulichkeit bietet Hirse eine Vielzahl weiterer Vorteile: Hirse schützt demnach die Darmschleimhaut, senkt den Blutzuckerspiegel und wirkt Krebs entgegen. Da Hirse basisch ist, entsäuert er zudem den Körper. Dank der vielen Mineralstoffe und Aminosäuren unterstützt Hirse ebenfalls beim Abnehmen. Dazu wirkt er gegen Gefäßerkrankungen, Antriebslosigkeit und Erkältung. Durch das enthaltene Silizium, welches auch oft Kieselsäure genannt wird, ist Hirse dazu ein Heilmittel gegen Haarausfall und rissige Nägel, und sorgt dazu noch für eine straffe und glatte Haut.

Grundsätzlich sollte Hirse trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Nach dem Öffnen einer Packung sollte Hirse dicht verschlossen werden, da der Fettgehalt für eine nicht allzu lange Lagerfähigkeit sorgt. Zubereitet kann Hirse in vielerlei Variationen werden. Er kann Salaten beigefügt, oder auch als Füllung und Beilage benutzt werden. Da Hirse stark im Trend ist, werden stetig neue Hirse-Rezepte kreiert. Rezepte wie Hirse zu Bratlingen oder als Hirse-Risotto machen inzwischen überall im Internet die Runde. Der Hirsebrei ist aber wohlmöglich das bekannteste Rezept von allen. Egal für welche Variante man sich entscheidet, eines muss stets beachtet werden: Der Hirse darf nie roh verzehrt werden. In Hirse befinden sich eiweißschädigende Enzyme die allerdings gekocht oder geröstet keinerlei Probleme darstellen.

Amaranth

Amaranth gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Fast 9.000 Jahre alte antike Funde wurden in mexikanischen Grabkammern entdeckt. Er wurde bereits von den Vorfahren der Inkas und Azteken kultiviert, und zählte neben Bohnen und Mais zu den Grundnahrungsmitteln. Nach Europa kam er, wie der Quinoa, im 16. Jahrhundert mit den Spaniern. Auch Amaranth wurde als unchristliches Nahrungsmittel betitelt und durch europäische Getreidearten wie Weizen und Gerste ersetzt. Die Pflanze geriet einige Zeit in Vergessenheit. In den 1970er Jahren wurde Amaranth dank seiner vielen Nährstoffe allerdings wiederentdeckt. Heute sind Länder wie Nepal, Indien und Pakistan große Anbaugebiete. Jedoch wird er bereits weltweit in wärmeren Klimazonen kultiviert.

Amaranth gehört wie Quinoa ebenfalls zu den Fuchsschwanzgewächsen. Es gibt weltweit 60-90 verschiedene Arten des Amaranths. Die Samen des Amaranths sind kleiner als Senfkörner. Jede einzelne Pflanze produziert zwischen 30.000 und 60.000 Samenkörner. Amaranth kann auch sehr einfach im heimischen Garten angebaut werden. Was den Boden betrifft, stellt die Pflanze keine hohen Ansprüche. Allerdings muss sie mit ausreichend Sonne und Wärme versorgt werden. Die Blütezeit ist von Juli bis August, die Erntezeit von September bis Oktober. Die Blütenstände müssen nur abgeschnitten und getrocknet werden. Die Samen lösen sich anschließend von selbst.

Da Amaranth zu den Pseudogetreiden gehört ist er glutenfrei und somit besonders geeignet für Menschen mit Getreideunverträglichkeit. Dazu hat Amaranth deutlich weniger Kohlenhydrate als normales Getreide, wovon vor allem Menschen die sich Low-Carb ernähren profitieren. Noch viel interessanter sind aber die zahlreichen wichtigen Inhaltsstoffe im Amaranth. Der hohe Anteil an Ballaststoffen sorgt für ein gutes Sättigungsgefühl. Wie auch im Quinoa sind alle essentiellen Aminosäuren im Amaranth enthalten. Aber auch der Eiweißgehalt von 15 bis 18 Prozent ist nennenswert hoch. Das Protein ist mit einer biologischen Wertigkeit von 75 äußerst hochwertig.

Der Richtwert eines Hühnereis liegt vergleichsweise bei 100. Im Gegensatz zu herkömmlichem Getreide verfügt Amaranth über einen hohen Lysin-Gehalt. Lysin ist wichtig für die Herstellung von

L-Carnitin, welches fast nur ausschließlich in Fleisch vorzufinden ist. So profitieren vor allem Veganer und Vegetarier davon. L-Carnitin ist wichtig für den Energiestoffwechsel und für die Fettverbrennung. Aber auch für den Aufbau von Kollagen ist Lysin nicht wegzudenken. Kollagen macht 50 Prozent der Körperproteine aus und ist für die Stabilität der Knochen und die Spannkraft der Haut zuständig. Bei ausreichendem Anteil an Lysin im Körper werden zudem Krebszellen daran gehindert, sich frei durch den Organismus zu bewegen. Amaranth ist reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium oder Eisen, von welchen vor allem Schwangere, Kinder und Sportler profitieren. Gegen Müdigkeit und Erschöpfung ist Amaranth dank seiner Nährstoffe ein hervorragendes Mittel. Aber auch Blutfette können durch das Magnesium gesenkt werden, was Her-Kreislauf-Problemen entgegenwirken kann. Die im Amaranth enthaltenen Fette bestehen zu 70 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. Diese wirken sich vor allem auf den Cholesterinspiegel positiv aus. Des Weiteren ist Lecithin in Amaranth enthalten, welches Einfluss auf die Gehirntätigkeit hat, aber auch bei der Fettverdauung eine Rolle spielt.

Amaranth hat einen leicht nussigen Geschmack und kann vielfältig verwendet werden. Er kann sowohl roh als auch gekocht genossen werden. Man sieht ihn oft in geflockter oder gepuffter Form. Amaranth kann zu Salaten hinzugefügt werden, als Füllung für Tomaten dienen, oder der perfekte Zusatz für Müslis oder Joghurt sein. Die Blätter können ebenfalls als Spinat-Ersatz dienen. Bereits die Inkas haben die Blätter des Amaranths verwendet. Allerdings sollte man nur die jungen Blätter verwenden, da die älteren Blätter etwas bitter schmecken.

Quinoa

Quinoa ist in Südamerika beheimatet und seit über 6.000 Jahren ein Grundnahrungsmittel der Andenvölker. Daher wird er auch Korn der Inka genannt. Quinoa zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen und gehört somit zur gleichen Familie wie Spinat oder Rote Rüben. Angebaut wird Quinoa hauptsächlich in Peru, Bolivien und Ecuador. Quinoa ist eine sehr wetterresistente Pflanze. Er trotz aber nicht nur extremen Witterungen, sondern auch schlechten Bodenbedingungen. Es gibt zahlreiche Quinoasorten in verschiedensten Farben. Im 16. Jahrhundert verboten die spanischen Eroberer Quinoa, da sie ihn als unchristliches Nahrungsmittel einstuften. Zudem sollten die Inka dadurch geschwächt werden. Europäische Getreidearten wie Weizen und Gerste wurden stattdessen eingeführt. Quinoa fand man nur noch in sehr abgelegenen Hochebenen. International wurde Quinoa bekannt nachdem die NASA in den 1990er Jahren bekannt gab, dass Quinoa aufgrund des hohen Anteils an Protein und Aminosäuren sehr gut als „Astronautenfutter“ geeignet sei. Vor allem in Europa und Nordamerika gewann Quinoa in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit. Durch die dadurch steigenden Preise erhöhten sich auch die Einkünfte der Quinoa-Bauern. Jedoch führte die hohe Nachfrage auch dazu, dass die Preise in den Anbauländern ebenfalls anstiegen, so dar weniger Leute das traditionelle Korn leisten können. Der Anbau von Quinoa wird heute oftmals gefördert.

Quinoa ist eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle. Besonders nennenswert ist auch, dass in Quinoa alle essentiellen Aminosäuren enthalten sind. Dazu ist Quinoa reich an Mineralien und Vitaminen. Das Pseudogetreide ist zudem glutenfrei und reich an Ballaststoffen. Da Quinoa beispielsweise doppelt so viel Eisen als Weizen enthält, ist er vor allem für Veganer oder Vegetarier sehr nahrhaft. Der hohe Anteil an Magnesium beugt Gefäßverengungen vor, wodurch auch Migräne entgegengewirkt werden kann. Durch die enthaltene Aminosäuren Tryptophan wird die Herstellung des Glückshormons Serotonin angekurbelt. Die ebenfalls enthaltene Aminosäure Lysin kann durch ihre reparierende Funktion des Bindegewebes auch vor Krebs schützen. Bei ausreichendem Anteil an Lysin im Körper werden Krebszellen daran gehindert, sich frei durch den Organismus zu bewegen. Ebenfalls interessant ist, dass nur ein geringer Teil der im Quinoa enthaltenen Kohlenhydrate in Form von Zucker übergehen. Das heißt, dass Quinoa besonders für Menschen mit hohem Blutzuckerspiegel oder Übergewicht geeignet ist. Quinoa ist dazu nicht nur sättigend, sondern sorgt auch für eine regelmäßige Verdauung. Er beinhaltet mehrfach ungesättigte Fettsäuren, worunter auch die entzündungshemmende Omega-3-Fettsäure fällt. Die antioxidativen sekundären Pflanzenstoffe im Quinoa schützen vor freien Radikalen und helfen dabei Krankheiten vorzubeugen. Zudem ist Quinoa basisch, was bedeutet, dass er eine entsäuernde Wirkung hat und somit den Säure-Basen-Haushalt in Balance bringen kann.

Quinoa kann sowohl roh als auch gekocht genossen werden. Man kann ihn gepufft, geflockt oder in Form von Flakes kaufen. Er kann gekocht, geschrotet, geröstet eingeweicht oder auch gekeimt werden. Quinoa findet man in der Regel in bereits geschälter Form vor, da die Schale den ungenießbaren Bitterstoff Saponin enthält. Da Quinoa glutenfrei ist, eignet er sich sehr gut für Menschen mit Getreideunverträglichkeit. Quinoa ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Er ist ein hervorragender Reisersatz und kann sehr gut zu Risotto verarbeitet werden. Er wird aber auch gerne für Salate verwendet. Oftmals findet man ihn auch in Keksen oder anderen Süßspeisen. Sehr gut eignet sich gepuffter Quinoa zum Verfeinern von Müsli oder Porridge.

Nüsse und Saaten

Nüsse und Saaten spielen eine besondere Rolle im basenbildenden Frühstück. Sie sorgen aufgrund der Ballaststoffe und gesunde Fette dafür, dass wir lange Zeit satt bleiben.

Es gibt nur 5 Nährstoffe, die der Körper unbedingt braucht: Gesunde Fette, gesunde Eiweiße, Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Interessanterweise liefern Nüsse und Saaten alle 5 auf einem Streich.

Nüsse

Bei den Nüssen ist es im Grunde genommen egal, welche Nusssorten verwendet werden. Wichtig ist nur eines - Bitte immer wieder andere Nüsse verwenden! Denn alle Nussarten enthalten unterschiedliche gesunde Fette, unterschiedliche Mineralstoffe und Vitamine. Durch eine abwechselnde Verwendung sorge ich dafür, dass ich meinem Körper alle nötigen Vitalstoffe zur Verfügung stelle.

Haselnüsse

Die Haselnuss wächst an einem baumartigen Strauch, welcher von Europa bis Westasien verbreitet ist. Sie ist die bei uns älteste bekannte heimische Obstart. Nachforschungen nach zu Folge ist die Haselnuss in der Türkei beheimatet. Von dort aus soll sie über Griechenland und Italien nach Europa gekommen sein. Doch auch im alten China ist die Haselnuss bereits seit Jahrtausenden bekannt. Die Türkei produziert heute zwei Drittel der Weltproduktion. Weitere große Produzenten sind Länder wie Italien, die USA, Aserbaidschan, Georgien und China.

Zur Reifezeit ist die Haselnuss von einer blattartigen Hülle umgeben. Hinter der harten Schale befindet sich ein runder bis ovalförmiger Kern, welcher von einer braunen oder roten Samenhaut ummantelt ist. Sobald sich die Nüsse sich von der Hülle lösen, die Hüllblätter gelb, und die Nussschalen größtenteils rötlich braun sind, ist die Haselnuss erntereif. Haselnüsse werden in der Regel gleich nach der Ernte bei 10-12 Prozent Feuchtigkeit getrocknet. Haltbar sind Haselnüsse in der Schale und ungeröstete Kerne bei kälteren Temperaturen circa zwei Jahre. Geröstet sind sie ungefähr ein halbes Jahr haltbar.

Haselnüsse werden nach ihrer Form in drei Gruppen eingeteilt:

Runde Haselnüsse - Runde Haselnüsse sind mittelgroß und wie der Name bereits verrät, relativ rund. Sie sind leicht knackbar und meist als Kern in den Läden vorfindbar. Runde Haselnüsse sind von hoher Qualität.

Spitze Haselnüsse - Spitze Haselnüsse sind eher länglich und spitzförmig. Verkauft werden sie meist in der Schale, da der Kern beim Knacken meist leicht beschädigt wird. Spitze Haselnüsse bringen einen hohen Ertrag und sind qualitativ ebenfalls sehr hochwertig.

Lange Haselnüsse – Lange Haselnüsse sind im Verhältnis zu ihrer Breite sehr lang. Sie sind schwer knackbar, weshalb sie im Handel in der Schale vorzufinden sind. Qualitativ sind sie weniger hochwertig.

Haselnüsse in der Schale werden hauptsächlich aus den USA und Frankreich geliefert. Eine beträchtlich größere Menge an Haselnusskerne kommt vorwiegend aus der Türkei, Georgien und Italien in unsere Geschäfte.

Haselnüsse sind reich an Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium oder Eisen und haben mit 63 Prozent einen ziemlich hohen Fettanteil. Die enthaltenen Fette bestehen allerdings größtenteils aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, welche einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte haben. Somit kann der tägliche Verzehr von Haselnüssen beispielsweise dank den Omega-6-Fettsäuren den Cholesterinspiegel senken. Pro 100 Gramm kommen Haselnüsse auf circa 644 kcal. Sie bestehen aus 12 Prozent aus Eiweiß. Dazu haben sie einen verhältnismäßig hohen Anteil an Vitamin E, welches unsere Zellen vor einer durch freien Radikalen verursachte Schädigung schützt.

Haselnüsse sind nicht nur ein bekannter Bestandteil von Nussmischungen. Sehr oft sieht man sie in Nuss-Schokolade, Puddings oder Backwaren wie Kekse vor. Sie lassen sich ebenfalls zu Nussmus oder Haselnussöl verarbeiten. Aber auch zu Smoothies, Obstsalaten oder Müslis passen Haselnüsse hervorragend.

Erdnüsse

Erdnüsse sind in Südamerika beheimatet. Nach der geschichtlichen Entdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert wurde die Erdnuss von den Spaniern und Portugiesen in Länder wie Indien oder den Philippinen gebracht. Heute wird sie um den gesamten tropischen und subtropischen Äquator kultiviert. Der mit Abstand größte Produzent ist China mit circa 38 Prozent der Welternte. Danach folgen Länder wie Indien, Nigeria, die USA, der Sudan und Myanmar. 80 Prozente der deutschen Importe sind Erdnusskerne. Bei den restlichen 20 Prozent handelt es sich um Erdnussschalen. Unser Hauptlieferant für Kerne ist Argentinien. Danach folgen mit Abstand Länder wie Südafrika, China und Indien. Erdnüsse mit Schale werden vorwiegend im letzten Jahresquartal von den USA, China, Argentinien und Israel nach Deutschland geliefert.

Die Erdnuss gehört aus botanischer Sicht wie die Erbse oder Bohne zu den Hülsenfrüchten. Der Busch des einjährigen Krauts ist circa 50 cm hoch und birgt hinter seinen unteren Blättern gelbe Schmetterlingsblüten. Nachdem die Pflanze bestäubt wurde, entwickelt sich ein Fruchtträger, der mit dem Fruchtknoten voran in die Erde wächst. Nach 4-5 Monaten bildet sich die Frucht, welche sich eingeschnürt zwischen den Samen befindet.

Im Vergleich zu anderem Schalenobst haben Erdnüsse mit 25 Prozent Eiweiß den höchsten Proteingehalt. Nennenswert ist ebenfalls der hohe Wert an den ungesättigten Fettsäuren Öl- und Linolsäure, welche besonders auf das Herz-Kreislauf-System einen positiven Effekt haben. Diese machen 75 Prozent des 48 prozentigen Fettanteils aus. Erdnüsse verfügen auch über zahlreiche Mineralstoffe wie Magnesium, welches die Muskeln unterstützt, Kalium, durch welches der Blutdruck reguliert wird, oder Zink, das unser Immunsystem stärkt. Aber auch zahlreiche Spurenelemente sind in Erdnüssen vorzufinden. Zudem sollen sich Erdnüsse positiv einen erhöhten Cholesterinspiegel auswirken. Darüber hinaus enthalten sie größere Mengen an Folsäure und sind reich an dem antioxidativ wirkenden Resveratrol. Erdnüsse können nach neusten Erkenntnissen sogar die Blutfettwerte regulieren.

Da viele Menschen allergisch auf Erdnüsse reagieren, wird zum Verzehr von rohen Erdnüssen geraten. Das Rösten der Erdnüsse macht aus ihnen nämlich ein Allergen, wodurch auch viele Erdnussallergien entstehen. Beliebte und weitausverträglichere Produkte sind Speiseöl, Margarine oder hochwertige Erdnussbutter. Dabei sollte nur darauf geachtet werden, ob die Erdnüsse keine gehärteten Fette enthalten. Erdnüsse werden oftmals zu Süßspeisen oder Knabbereien wie Flips oder gesalzene beziehungsweise scharf gewürzte Erdnüsse aus der Dose verarbeitet. Immer mehr an Beliebtheit erfreut sich auch die Erdnuss-Sauce. Man kann sie allerdings auch gehackt über Salate streuen oder in Panaden verwenden.

Pekannüsse

Die Pekannuss gehört zur Gattung der Nussbaumgewächse. Sie findet man im Hauptanbaugebiet, mit 96 Prozent, im Süden der USA sowie in Mexiko vor. Kleine Anbaugebiete sind Länder wie Südafrika und Australien. In Deutschland werden die Pekannüsse hauptsächlich aus den USA und Südafrika angeliefert. Der Samenkern ist in einer glatten, eher dünnen vierklappigen Schale eingehüllt. selbst Zur Ernte werden die 30-50 Meter hohen Bäume geschüttelt. Nach dem Einsammeln, Waschen und Sortieren werden die Pekannüsse getrocknet. Bei kalten Temperaturen können die Kerne circa 9 Monate gelagert werden. Der Samenkern selbst enthält circa 72 Prozent Fett mit hohem Gehalt an wertvollen Säuren. Doch auch Inhaltsstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen sind enthalten. Der Verzehr von Pekannüssen unterstützt das Herz-Kreislauf-System. Insbesondere sind sie bei Diabetes und Bluthochdruck zu empfehlen. Pekannüsse sind ein sehr beliebter Snack. Vor allem findet man sie aber, sowohl roh als auch geröstet, in Backwaren wie Kekse oder Kuchen, oder Desserts wie Schokolade oder Pudding vor.

Mandeln

Die Mandel ist in Vorder- und Zentralasien beheimatet, von wo sie in den Mittelraum, einem noch heute großen Anbaugebiet, gelangte. Mit guten 50 Prozent der Weltproduktion ist die USA (Kalifornien) allerdings der Spitzenreiter. Weit dahinter folgen Länder wie Spanien, der Iran, Marokko, Italien, China und Tunesien. In der Reifezeit springt die grüne Steinfrucht auf, wodurch sich der Steinkern zu erkennen gibt. Hinter der harten Schale findet man den Samen, welcher von einer braunen Haut umhüllt ist.

Es gibt „Süße Mandeln“ und „Bittermandeln“.

Bittermandeln werden in der Regel ohne Schale geliefert. Exporteure sind unter anderem Marokko, der Iran und Spanien. Die Bittermandel enthält den Bitterstoff Gykosid Amygdalin, welcher sich mit Hilfe von Wasser und Emulsin in Traubenzucker, Bittermandelöl und giftiger Blausäure aufspaltet. Ein Hinweis: Beim Kochen oder Backen verflüchtigt sich die Blausäure. Was bleibt ist der einzigartige Geschmack des Bittermandelöls.

Süße Mandeln in der Schale werden nur in geringen Mengen aus den USA, Spanien und Portugal importiert. Meistens sind Sie in Nussmischungen vorzufinden. Der tatsächliche Renner sind die Mandelkerne (geschälte Mandelkerne). Diese werden in Scharen aus den USA und Spanien nach Deutschland importiert. Mandeln enthalten ungefähr 53 Prozent Fett und 24 Prozent hochwertiges Eiweiß. Somit zählen sie zu den ballaststoffreichsten Schalenobstarten. Zudem findet man B- und E-Vitamine sowie Magnesium vor. Mandeln können daher unter anderem den Cholesterinspiegel senken und für eine gesunde Darmflora sorgen. Haltbar sind Mandelkerne bei kalten Temperaturen bis zu einem halben Jahr.

Roh, geröstet, gesalzen, gezuckert. Es gibt unzählige Varianten Mandeln zu genießen. Sie passen nicht nur hervorragend in Back- und Süßwaren wie Marzipan und Nougat, sondern können auch zu Kosmetikprodukten wie Mandelöl oder Seife verarbeitet werden.

Cashewnüsse

Die Cashewnuss, oder auch Cashewkern, wächst unter der Frucht des Cashewbaumes. Dieser ist im Nordosten Brasiliens beheimatet. Die Spanier brachten diese nach Zentralamerika. Durch die portugiesischen Eroberer kamen sie im 16. Jahrhundert von Ostafrika über Indien bis nach Südostasien. Heute werden sie in vielen tropischen Ländern der Erde kultiviert. Die größten Produzenten sind Länder wie Vietnam, Nigeria, die Elfenbeinküste, die Philippinen, Brasilien oder Tansania. Für den deutschen Markt sind Indien mit 75 Prozent, gefolgt von Vietnam und Brasilien die Hauptproduzenten.

Der Fruchtstiel des Cashewbaumes schwillt zu einem Cashewapfel an. Dieser hat einen süßsäuerlichen Geschmack und ist verzehrbar. Allerdings wird dieser aufgrund seines hohen Anteils an Bitterstoffen eher zu Säften, Gelee oder Alkohol verarbeitet. Interessant ist, dass der Cashewapfel fünfmal mehr Vitamin C als eine Orange enthält. Das Besondere ist, wie bereits zuvor erwähnt, dass die eigentliche holzige Steinfrucht, der Cashewkern, außerhalb, des Cashewapfels wächst. Umhüllt wird er zudem von einer ätzend ölhaltigen, harten Schale. Um an die Nuss zu kommen, wird die harte Schale geröstet, wodurch sie einfach geöffnet werden kann. Anschließend werden die süßlich-mild aromatischen Kerne getrocknet und enthäutet.

Cashewnüsse sind haben mit 47 Prozent einen verhältnismäßig geringen Fettanteil. Sie sind dafür allerdings mit 21 Prozent Eiweiß und 22 Prozent Kohlenhydraten reich an wichtigen Inhaltsstoffen. Verglichen mit anderen Nüssen haben sie mit 550 kcal pro 100 g einen relativ niedrigen Kalorienwert. Cashewnüsse enthalten wichtige Mineralstoffe wie zum Beispiel Magnesium, welches Herz, Nerven und Muskeln unterstützt, Phosphor, welches Knochen und Zähne stärkt, Kalium, durch welches der Blutdruck reguliert wird, oder Zink, das unser Immunsystem stärkt. Zudem stecken in ihnen B-Vitamine, die die Regeneration des Nervensystems, sowie den Aufbau von Schleimhäuten, Haaren und Nägeln und des Bindegewebes unterstützen. Darüber hinaus helfen sie Nahrung in Energie umzuwandeln und das Immunsystem zu stärken. Ebenfalls enthalten sind Vitamin E, welches antioxidativ wirkt und Vitamin K, das für die Blutgerinnung und die Knochen wichtig ist. Cashewnüsse enthalten zudem einen hohen Anteil der Aminosäure L-Tryptophan, welches eine stimmungsstimulierende und beruhigende Wirkung hat. Cashewkerne haben ihren Ballaststoffen einen hungermildernden und sättigenden Effekt zu verdanken. Im Fett der Cashewkerne stecken sowohl einfach ungesättigte, als auch mehrfach ungesättigte, sowie gesättigte Fettsäuren. Nennenswert sind vor allem die ungesättigten Fettsäuren, welche den Cholesterinspiegel senken und das Herz schützen.

Cashewkerne können wie alle anderen Nüsse ranzig werden. Verpackt sind sie sehr lange haltbar. Geöffnet sollten Cashewkerne luftdicht verschlossen, und kühl gelagert werden. Im Kühlschrank können Sie bis zu einem Monat genießbar sein.

Cashewkerne sind ein sehr beliebter Snack. Sie werden aber auch oft für Salate, Reis- und Nudelgerichte, Curry oder Pesto verwendet. Beliebt sind sie auch in Süß- und Backwaren wie Torten oder Marzipan. In den meisten Läden findet man Cashewmilch, Cashewmus oder Cashewnussbutter vor. Cashewkerne können roh verzehrt werden oder auch als leckerer Brotaufstrich oder Beilage fürs Müsli dienen.

Walnüsse

Heimisch ist der Walnussbaum von Balkangebiet bis China und Japan. Die Echte Walnuss findet man nur in Europa. In Deutschland stammt die Walnuss hauptsächlich aus Weinanbaugebieten. Auf Wochenmärkten findet man sie meistens wieder. Die größten Produzenten sind China, die USA, der Iran sowie die Türkei. Deutschland bekommt seine Walnüsse hauptsächlich aus den USA, Frankreich, Ungarn, Chile und Italien geliefert. Aber auch aus Moldawien, der Ukraine und Indien erhält Deutschland Ware. Die hochwertigste Qualität versprechen allerdings Frankreich und Chile.

Die Frucht ist rund, grün und glatt und besteht aus einer fleischigen Außenhülle, die aus den Trageblättern des Sprosses entsteht. Sold es zur Reife kommt, springt die Außenhülle von selbst auf. Hinter dieser Hüller befindet sich die eigentliche Nuss, die von einer harten und holzigen Schale umhüllt ist. Je nach Sorte kann die Nuss herzförmig, oval oder rund sein. Diese ist noch von einer hellbraunen Samenhaut umhüllt. Sobald mehr als die Hälfte der Ernte eine bräunliche innere Scheidewand hat und der Kern sich vollständig entwickelt hat, sind frische Wallnüsse reif. Sollte man vorhaben Walnüsse zu trocknen, sollten diese erst dann geerntet werden, wenn bei 80 Prozent die grüne Außenhülle aufgesprungen ist. Sobald dies der Fall ist, sollte man sie problemlos von den Bäumen schütteln können. Auf den meisten Großplantagen erfolgen Ernte, Aufbereitung und Trocknung mechanisch. Das hat neben der Vereinfachung der Arbeit folgenden Grund: Je schneller Walnüsse getrocknet werden, desto besser bleibt ihre Qualität erhalten. Walnüsse können bei einer Kernfeuchtigkeit von 2-3 Prozent bei 10 °C und 60 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit bis zu einem Jahr haltbar sein. Walnüsse werden am besten kühl und dunkel aufbewahrt und in Schalen und Netzsäckchen gelagert.

Walnüsse sind mit ihren 70 Prozent Fett, welches hauptsächlich aus Linolsäure besteht, 16 Prozent Eiweiß und 6 Prozent Kohlenhydrate reich an Nährstoffen. Zudem enthalten sie eine Vielzahl an wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. Nennenswert ist auch ihr hoher Anteil and Omega-3-Fettsäuren, Folsäure sowie Ellagsäure, welche der Zellteilung von Krebszellen entgegenwirkt. Die Omega-3-Fettsäuren und das ebenfalls enthaltene Kalium regulieren die Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Sie sind zudem eine gute Quelle für die Bildung des Schlafhormons Melatonin. Die regemäßige Zufuhr von Walnüssen soll vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes schützen. Das Fett der Walnuss ist reich an ungesättigten Fettsäuren und kann den Cholesterinspiegel senken. Danke dem hohen Vitamin B6-Gehalt wird die Konzentration gesteigert und geistige Leistungsfähigkeit verbessert. Des Weiteren wird durch den Zinkanteil das Immunsystem gestärkt. Durch die vielreichen Mineralstoffe werden zudem die Knochen und Muskeln gestärkt. So kann Arthritis, Gelenkschmerzen und brüchigen Knochen entgegengewirkt werden. Die in den Vitaminen enthaltenen Antioxidantien sorgen für eine weiche und geschmeidige Haut. Eine Handvoll Walnüsse am Tag reicht bereits aus um von den Vorteilen profitieren zu können. Trotz des hohen Kaloriengehalts von 714 kcal auf 100 g sind Walnüsse, solange sie im gesunden Maße genossen werden, keine Dickmacher.

Walnüsse eignen sich perfekt als Snack. Sie können aber auch hervorragend zum Back verwendet werden. Insbesondere für Weihnachtgebäck sind Walnüsse sehr beliebt. Doch auch zum Verfeinern von Salaten oder Pesto passen Walnüsse sehr gut. Gepresst ergeben Walnüsse ein sehr hochwertiges und aromatisches Pflanzenöl, welches besonders in Frankreich als Gourmet-Öl gilt. Es lassen sich aber auch alkoholische Getränke wie Walnusslikör herstellen.

Kürbiskerne

Der Kürbis ist in Mittler- und Südamerika beheimatet. Er soll bereits seit mehreren Jahrtausenden bekannt sein und zählte zu den Grundnahrungsmitteln der indigenen Völker. Im 16. Jahrhundert, zu Zeiten der Seefahrt, kam der Kürbis nach Europa. Die größten Produzenten sind nach aktuellem Stand China, Indien, Russland, die Ukraine und die USA. Es gibt fünf kultivierte Kürbisarten, wobei nur drei davon bei uns auf Märkten und in Gärten vorzufinden sind. Darunter zählen der Gartenkürbis, zu dem auch die bekannte Zucchini oder der alljährliche Halloween-Kürbis gehört, der Moschuskürbis, zu dem der aromatische Butternuss-Kürbis gehört sowie der Riesenkürbis, bei dem der Hokkaido wahrscheinlich die bekannteste Sorte ist. Kürbisse sind Beerenfrüchte, welche an krautigen, rankenden oder buschigen Pflanzen wachsen. Das Kürbisfleisch hat dank seiner Mineralstoffe und Vitamine einen entwässernden und verdauungsfördernden Effekt. Die Sorten mit orangefarbigem Fleisch sind reich an Carotinoiden. Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe die nicht nur das Immunsystem stärken, sondern auch vor Krebs und anderen Krankheiten schützen können.

Die schalenlosen Kerne des Kürbisses kann man sowohl roh als auch geröstet genießen. Im arabischen Raum sind sie seit Anfangszeit kaum wegzudenken, aber auch in Europa haben sich die nussig-knusprigen Kerne bereits seit einiger Zeit etabliert. Kürbiskerne sind mit guten 30 g Eiweiß auf 100 g eine hochwertige Proteinquelle und enthalten viele andere wichtige Inhaltstoffe. Die würzigen grüne Kürbiskerne, aus denen man auch Kürbiskernöl herstellt, sind ein begehrtes Heilmittel gegen Blasen- und Prostatabeschwerden. In ihnen sind wertvolle Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Phytosterine oder Carotinoide enthalten. So können Kürbiskerne bei regelmäßigem Genuss gutartige Prostatavergrößerungen entgegenwirken. Doch auch die Fruchtbarkeit des Mannes soll in Kombination verbessert werden. Kürbiskerne enthalten eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium. Doch auch die in beispielsweise Datteln enthaltene Aminosäure Tryptophan findet man in Kürbiskerne. Diese Aminosäure wird in unserem Organismus in das Glückshormon Serotonin umgewandelt. Kürbiskerne können zudem sowohl Menschen als auch Tiere von Würmern und anderen Parasiten befreien. So können beispielsweise Bandwürmer in den meisten Fällen bei ausreichender Zufuhr der Kerne einfach ausgeschieden werden. Sie sind aber auch ein Mittel gegen Haarausfall. Bereits dreimal täglich einen Esslöffel Kürbiskerne zu sich nehmen soll zu einer Zunahme der Haarfülle führen. Kürbiskerne werden aber aufgrund ihres hohen Fett- und Kaloriengehalts nicht von allen ohne schlechtes Gewissen verspeist. Pro 100 g kommt die nussige Saat auf satte 560 kcal.

Aus gerösteten Kürbiskernen wird auch das, wie der Name bereits verrät, Kürbiskernöl hergestellt. Den Preis des ziemlich teuren Kürbisöls rechtfertigt die aufwendige Herstellung: Für einen Liter Öl werden circa 2,5 kg Kürbiskerne benötigt. Kürbiskernöl besteht zu 80 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. Vor allem die Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, ist äußerst gesundheitsfördernd, da sie das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes senken kann. Nennenswert ist ebenfalls der hohe Vitamin-E-Gehalt, welcher mit seiner antioxidativen Wirkung die Alterung stoppen kann. Kürbiskernöl hat ansonsten natürlich die gleichen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe wie die Kürbiskerne selbst.

Kürbiskerne haben vielerlei Verwendungsmöglichkeiten. Auf Brötchen und Broten haben sie sich bereits vollkommen etabliert. Man kann sie ebenfalls roh oder geröstet als kleinen Snack genießen. Doch auch als Zusatz für den Salat oder die Suppe schmecken sie sehr gut. Natürlich kann man sie auch hervorragend ins Müsli oder in Jogurt streuen. Einen tollen Geschmack ergeben Kürbiskerne auch im Pesto.

Sonnenblumenkerne

Beheimatet sind Sonnenblumen in Nord- und Mittelamerika, wo sie bereits vor Jahrtausenden aufgrund ihrer essbaren Kerne angebaut wurden. Im 16. Jahrhundert wurden diese von den Spaniern nach Europa gebracht. Sonnenblumenkerne werden heute hauptsächlich in China, Russland, der Ukraine, Argentinien, den USA, Ungarn, Bulgarien und Rumänien produziert. Sie sind reich an B-Vitaminen, ungesättigten Folsäuren, Eiweiß und Magnesium. Dadurch werden nicht nur Knochen und Zähne gestärkt, sondern auch die Blutbildung gefördert. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen können vorgebeugt werden. Wer viele Sonnenblumenkerne isst, erzielt, dass weniger Kohlenhydrate in den Stoffwechsel gelangen. Dies unterstützt beim Abnehmen. Nennenswert ist auch der hohe Eiweißgehalt der Sonnenblumenkerne: 100 g Sonnenblumenkerne enthalten ungefähr so viel Proteine wie ein Steak. Vor allem aber werden Sonnenblumenkerne zur Verarbeitung von Sonnenblumenöl verwendet. Dieses enthält Linolsäure, welche einen positiven Effekt auf den Cholesteringehalt des Blutes hat.

Sesamkerne

Sesam ist eine der ältesten Ölpflanzen der Welt. Seinen Ursprung hat der kultivierte Sesam in Südostasien. Er wurde bereits vor 5.000 Jahren angebaut. 4.000 Jahre alte Funde wurde zudem im heutigen Irak und Syrien entdeckt. Diese ließen darauf hindeuten, dass sich Sesam im Laufe des 2. Jahrhunderts in Indien ausbreitete. Dem Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun wurde Funden nach zufolge ebenfalls Sesam beigegeben. Heute wird Sesam in allen tropischen und subtropischen Gebieten angebaut. Zu den größten Produzenten zählen Tansania, Indien, der Sudan, China und Myanmar.

Sesamsamen findet man in den Farben Schwarz und Goldgelb vor. Beide haben einen ähnlichen, leicht nussigen Geschmack. Der schwarze Sesam kommt aus der Gegend um den Himalaya. Die Inhaltsstoffe des schwarzen Sesams sind noch wertvoller.

Sesamsamen haben einen Fettgehalt von 40 bis 50 Prozent. Das Fett beinhaltet bis zu 87 Prozent ungesättigten Fettsäuren, welches zu 50 Prozent aus einfach, und zu 50 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind besonders reich an der Omega-6-Fettsäure Linolsäure, welches beispielsweise das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes senken kann. Das ebenfalls enthaltene Lecithin, welches Einfluss auf die Gehirntätigkeit und die Fettverdauung hat. Sie kann Fette in Wasser lösen, so dass diese transportfähig sind. Sesamsamen sind eine hochwertige Proteinquelle. Sie verfügen über essentielle Aminosäuren, welche ebenfalls an der Bildung von Kollagen beteiligt ist. Kollagen macht 50 Prozent der Körperproteine aus und ist für die Stabilität der Knochen und die Spannkraft der Haut zuständig. Sesam ist reich an Mineralstoffen wie Kalzium oder Magnesium und hat dadurch besonders auf Knochen, Zähne und Gelenke einen positiven Effekt. Im Vergleich zu Milch steckt in Sesam beispielsweise mehr als sechsmal so viel Kalzium. Darüber hinaus wirkt Sesam antioxidativ, so dass der Körper dadurch von freien Radikalen befreit werden, und gleichzeitig entgiften kann. Zu verdanken hat der Sesam dies vor allem seinem Gehalt an Vitamin E sowie den zu den Lignanen gehörenden sekundären Pflanzenstoff Sesamin und Sesamolin. Ebenfalls in Sesam enthalten sind Vitamin A und B-Vitamine, welche den Stoffwechsel fördern und das Immunsystem stärken. Sesam ist reich an Ballaststoffen und kann die Verdauung ankurbeln.

Aus Sesam lässt sich auch das bekannte Sesamöl herstellen. Dies kann sowohl aus geröstetem als auch aus ungeröstetem Sesamsamen gepresst werden. Das ungeröstete Sesamöl kann wie alle Öle zum Braten verwendet werden. Sesamöl aus geröstetem Sesamsamen findet man eher in der chinesischen Küche vor. Unterscheiden kann man die beiden Öle anhand der Farbe. Das Öl aus geröstetem Sesamsamen hat eine dunklere Farbe.

Sesam passt gut zu Broten, Salaten, Dressings und Süßspeisen. Besonders gut kann man ihn auch zur Verfeinerung von Müslis oder Porridge verwenden. Geröstet schmeckt der leicht nussige Geschmack des Sesamsamens noch intensiver. Da Sesam zu großen Teilen aus ungesättigten Fettsäuren besteht, sollte er kühl und dunkel in einem luftdichten Behälter gelagert werden.

Flohsamen

Die Plantago ovata, auch als indischer Flohsamen oder indischer Wegerich bekannt, hat nichts mit Flöhen zu tun. Tatsächlich handelt es sich um eine Heilpflanze, die hauptsächlich in Indien und Pakistan kultiviert wird. Da die Samen dieser Pflanze aus gewisser Ferne an Flöhe erinnern, haben sie ihren Namen erhalten. Sie wird heute neben den beiden zuvor genannten Hauptanbaugebieten in Nordafrika, oder Ländern wie Spanien, Afghanistan oder Teilen der USA angebaut.

Die Samen der Plantago ovata, die sogenannten Flohsamen, sind ein weit verbreitetes Nahrungsergänzungsmittel. Die Schalen der Flohsamen bestehen zu 87 Prozent aus Ballaststoffen. Erstmal verzehrt, gelangen die Schleimstoffe in den Darm, wo sie aufquellen. In Kombination mit den in den Samen enthaltenen Fetten wird die Verdauung angeregt. Flohsamen wirken somit sehr gut gegen Verstopfung. Wichtig ist nur, dass ausreichend Wasser zugeführt wird, da die Schleimstoffe nur in Wasser aufquellen. Flohsamen sorgen auch dafür, dass der Darm Zucker langsamer aufnimmt, wodurch dieser folglich ebenfalls langsamer ins Blut gelangt. Dadurch wird dann der Blutzuckerspiegel gesenkt. Aber auch Blähungen kann entgegengewirkt werden, da Flohsamen Gase binden. Des Weiteren helfen Flohsamen durch das Ausscheiden, das zu hohe Blutfette wieder sinken. Darüber hinaus sollen Flohsamen auch bei Bluthochdruck helfen können. Flohsamen sollen zudem dank ihres Sättigungsgefühls dabei helfen, das Hungergefühl zu verringern. Somit können Flohsamen auch beim Abnehmen eine gute Unterstützung sein.

Flohsamenschalen sind ebenfalls in Pulverform erhältlich. Der verdauungsfördernde Schleimstoffanteil ist besonders in den Schalen sehr hoch. Gemahlen sind Flohsamenschalen schonender für die Darmschleimhaut. Flohsamenschalen können gemahlen zudem besser aufgenommen werden. So sind Flohsamen in Pulverform besonders gut für eine Darmreinigung geeignet. Alternativ kann man ganze Flohsamen auch einfach im Getreidemixer zermahlen.

​​Chia-Samen

Chia-Samen sind Samen der Mexikanischen Chia. Die Mexikanische Chia ist wie der Name bereits verrät in Mexiko und Zentralamerika beheimatet. Sie zählt zu der Gattung Salbei. Der Mexikanische Chia war bereits vor 5.000 Jahren ein Grundnahrungsmittel der Mayas und Azteken. Im 15. Jahrhundert wurde Chia von den spanischen Eroberern nach Europa gebracht. Chia kommt in tropischen und subtropischen Regionen vor. Heute wird sie nicht nur in Mexiko und Zentralamerika, sondern vor allem auch in Ländern Südamerikas wie Bolivien, Kolumbien, Peru, Argentinien oder Paraguay kultiviert. Die Nachfrage nach Chia boomte in den letzten Jahren vor allem in den USA. Als die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit im Jahr 2009 einen geringen Anteil an Chia-Samen zur Verwendung von Broterzeugnissen erlaubte, schwappte der Hype auch allmählich nach Europa über.

Chia-Samen sind vor allem reich an Omega-3- Fettsäuren. Sie enthalten 18 Prozent der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolsäure, und kommen dem Leinsamen damit sehr nahe. Durch die enthaltenen Fettsäuren können unter anderem Entzündungen gehemmt werden. Dazu enthalten sie gut 50 Prozent mehr Eiweiß als Getreide, was sie zu einer echten Proteinbombe macht. Enthalten sind ebenfalls eine Vielzahl an wirkungsvollen Aminosäuren. Darunter zum Beispiel Tryptophan, welches dem Spiegel des Glückshormons Serotonin anhebt. Nennenswert sind auch die in Chia-Samen enthaltenen Mineralstoffe. Der Calcium-Gehalt ist beispielsweise fünfmal so hoch wie bei Milch. Chia-Samen enthalten zudem große Mengen an Eisen, Zink, Kalzium oder Magnesium. Nennenswert ist auch der vierunddreißigprozentige Anteil an Ballaststoffen. Dadurch wird die Darmflora gepflegt, der Blutzucker- und Cholesterinspiegel gesenkt und die Verdauung gefördert. Des Weiteren sind Chia-Samen sättigend, was folglich zu einer Gewichtsabnahme führen kann. Chia-Samen können allerdings oftmals nicht vollständig verdaut werden, wodurch sie teils unverdaut ausgeschieden werden. Wer sicher sein, und von der vollen Wirkung der Chia-Samen profitieren will, sollte sie vorher mahlen.

Chia-Samen sind dank ihres neutralen Geschmacks perfekt zum Mischen und Verfeinern geeignet. Sie passen hervorragend in Müsli, Porridge, Pudding oder Joghurt. Aber man sieht Sie inzwischen auch in Keksen, Pfannkuchen oder Salaten. Man findet im Internet oder in Kochbüchern unzählige Rezepte mit Chia-Samen. Chia-Samen haben sich bei uns schnell als beliebtes Nahrungsmittel etabliert.

Leinsamen

Neben Leinsamen werden aus dem Gemeinen Lein in erster Linie Fasern und Öl hergestellt. Die Pflanze wird bereits seit der Steinzeit genutzt und ist somit eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Leinsamen und Leinöl wurden bereits im antiken Griechenland als Heilmittel für zahlreiche Beschwerden eingesetzt. Die alten Ägypter verarbeiteten die Flachsfasern zu Leintüchern um damit ihre Verstorbenen einzuwickeln. Bis Leinen im 18. Jahrhundert durch Baumwolle und synthetischen Fasern ersetzt worden sind, galten er als wichtigster Textilrohstoff. Beheimatet ist der Lein in der Mittelmeerregion und in Vorderasien. Nach Mitteleuropa kam er vor circa 5.000 Jahren. Heute wird er weltweit kultiviert. Die größten Produzenten des Leinsamens sind Kanada, China, die USA, Indien und Äthiopien.

In den Leinsamen, oder besser gesagt in den Samenschalen, findet man die wirksamen Inhaltsstoffe. Darin enthalten sind eine Vielzahl an entzündungshemmendenden und immunstimulierenden Schleimstoffen, welche vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden, aber auch bei Entzündungen und Husten eingesetzt werden. Die Wirkung von Leinsamen zeigt sich in der Regel allerdings erst nach 2-3 Tagen und nur in Kombination mit ausreichend Flüssigkeit, da es sonst zu Verstopfungen kommen kann. Zudem bestehen Leinsamen aus circa 25 Prozent Ballaststoffen, 25 Prozent Eiweiß und 30-45 Prozent fettes Öl, welches zur Hälfte aus mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren besteht. Omega-3-Fettsäuren können helfen Krebsarten wie Prostata-, Dickdarm-, oder Brustkrebs vorzubeugen. Dazu sollen zusätzliche Mengen auch helfen, bereits bestehende Tumore zu verkleinern. Des Weiteren findet man in Leinsamen Ballaststoffe, welche in höheren Mengen ebenfalls das Darm- und Brustkrebsrisiko senken können, Eiweiß und Vitamine, vor allem B-Vitamine, vor. Ebenfalls enthalten sind die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählenden Lignane, welchen ebenfalls bei der Prävention und Heilung von Brustkrebs eine wichtige Rolle spielen. Leinsamen sollten allerdings nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten eingenommen werden, da die Aufnahme von Arzneimitteln behindert werden könnte.

Leinsamenöl ist ein pflanzliches Öl, das aus Leinsamen hergestellt wird. Leinsamenöl soll sich positiv auf die Knochenstruktur auswirken. Die Knochenmineraldichte, welche mit Osteoporose in Verbindung steht, soll durch Leinsamenöl verringert, und somit das Risiko daran zu erkranken reduziert werden. Doch auch der Blutdruck sowie der Blutzuckerspiegel soll durch Leinöl reguliert werden. Leinsamenöl bietet ansonsten natürlich die gleichen Vorteile wie die Leinsamen selbst. So kann jeder für sich entscheiden ob er die Samen oder das Öl vorzieht.

Leinsamen kann man schroten, einweichen oder quellen lassen. In heißem Wasser eingeweicht sind sie ein gutes Frühstück. Besonders Magenschleimhautentzündungen können dadurch gelindert werden. Sie können allerdings auch zum Brotbacken verwendet werden. Geschrotet passen Leinsamen perfekt zum Müsli, Brei oder Porridge. Sie helfen dabei, die Verdauung wieder in Schwung zu bringen. Geschrotet sind Leinsamen allerdings nicht länger als eine Woche haltbar. Die Omega-3-Fettsäuren sollten so allerdings noch intensiver wirken. Bevorzugt man Schleim, lässt man Leinsamen vor der Zufuhr quellen. Dies soll beispielsweise bei Gastritis helfen.

Erdmandeln

Auch wenn es der Name erwarten lässt, haben Erdmandeln nichts mit herkömmlichen Mandeln oder Erdnüssen zu tun. Sie gehören zu den Zypergräsern, einem Sauergrasgewächs. Aufzufinden ist die Erdmandel in vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten wie Ostafrika und Brasilien sowie in Nordamerika, Spanien und Ostindien. Bereits im alten Ägypten wurde die Erdmandel kultiviert. Die Erdmandel wächst, wie der Name schon sagt, unter der Erde. Der essbare Teil der Erdmandel ist die Wurzelknolle. Sie erinnert geschmacklich tatsächlich an eine Mischung aus Mandeln und Erdnüssen. Das weißlich-gelbe Fleisch der Erdmandel enthält 40 Prozent Kohlenhydrate und ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen und Mineralstoffen. Die Erdmandel fördert die Verdauung, schützt vor Magen-Darm-Erkrankungen und beliefert den Körper mit Energie.

Obst

Obst ist nicht nur eine gesunde Ergänzung zum Frühstück, sondern auch eine der perfekte Snack für zwischendurch. Nirgends sind mehr Vitamine enthalten.

Darüber hinaus ist Obst besonders reich an Mineralstoffen, Fruchtsäure, Ballaststoffen, Gerbstoffen und andere sekundäre Pflanzenstoffen. Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist Obst nicht wegzudenken.

Trockenobst

Vor allem bekannte Früchte wie Rosinen, Datteln oder Äpfel sind seit vielen Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel. Bereits vor 5.000 Jahren wurde im frühen Mesopotamien Obst getrocknet. Ziel war es, das Obst für schlechte Zeiten zu konservieren. Vor allem Datteln, welche bereits damals in großen Mengen zur Verfügung standen, wurden getrocknet und verzehrt. Entstanden ist die Methode als man bemerkte, dass Obst durch Sonneneinfluss nicht verdirbt, sondern süßer schmeckt und länger haltbar ist. Später fanden getrocknete Früchte über Griechenland nach Italien. Neben getrockneten Feigen und Trauben waren Rosinen besonders bei den alten Römern beliebt. Früchte wie Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche kamen später von China ebenfalls über Griechenland nach Europa.

Früchte können ganz oder halb getrocknet werden. Die Restfeuchtigkeit variiert je nach Trocknungsgrad zwischen 3 Prozent und 30 Prozent. Bei dieser geringen Restfreundlichkeit sind die Früchte vor Bakterien und Pilzbefall geschützt. Durch das Trocknen steigt der prozentuale Zuckergehalt wodurch die Früchte länger haltbar sind. Durch die dadurch erhöhte Konzentration an Aromastoffen erhalten sie zudem einen intensiveren Geschmack. Getrocknet werden reife Früchte langsam und bei geringer Wärmezufuhr. Dies erfolgt in der Regel mit einem speziellen Dörrgerät oder im Backofen. Es gibt aber auch andere Varianten wie das Trocknen auf dem Dachboden, an der freien Sonne, oder das Gefriertrocknen. Gutes Trockenobst erkennt man an einer fleischigen Konsistenz und einer weichen Oberfläche. Industriell hergestelltes Trockenobst wird allerdings oftmals mit Schwefeldioxid behandelt damit die Farbe der Früchte erhalten bleibt und als Prävention vor Schädlingen. Schwefel ist Bestandteil der Nägel und Haare. Eine übermäßige Zufuhr ist für Allergiker allerdings nicht empfehlenswert.

Trockenobst enthält wichtige Vitamine, vor allem B-Vitamine. Des Weiteren ist es reich an Mineralstoffen wie Kalzium oder Magnesium. Im Trockenobst sind Ballaststoffe, sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Antioxidantien enthalten. Durch die Einnahme von Trockenobst wird der Darmtrakt unterstützt, was bei Verdauungsbeschwerden helfen kann. Durch die Vitamine wird unter anderem die Leistungsfähigkeit gefördert. Bei ausreichender Zufuhr von Trockenobst werden die Knochen und Zähne gestärkt, was Osteoporose entgegenwirken kann. Dank des Kaliums wird der Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht gebracht. Des Weiteren stärkt Trockenobst das Immunsystem wodurch Krankheiten vorgebeugt werden kann.

Als Snack für Zwischendurch oder als Beilage für das Müsli. Auch Trockenobst hat vielerlei Verwendungszwecke. Es ist ein wichtiger Bestandteil für Früchtebrot, aber findet auch in vielen Naschereien Verwendung. Doch auch Fleischgerichte oder Salate können mit Trockenobst verfeinert werden. Vor allem beim Backen hat Trockenobst einen großen Vorteil: Das Fruchtzucker kann als Zuckerersatz dienen. Im arabischen Raum sind vor allem Datteln in Gerichten wie Couscous sehr beliebt. Nicht vorgeweichtes, in Alkohol eingelegtes Trockenobst gilt als Delikatesse. Oftmals wird Trockenobst auch nach dem Trocknen mit Wasserdampf befeuchtet, damit sie wieder weicher werden.

Rosinen

Weinbeeren wurden bereits in der Antike getrocknet. Länder wie die USA (Kalifornien), die Türkei, Iran, Südafrika und Australien sind heutzutage führend in der Gewinnung von Rosinen. Ihren Ursprung haben Sie in Armenien, wo Trauben unter die Erde vergraben wurden um daraus Rosinen zu machen. Als Rosinen vom Nahen Osten über Griechenland nach Italien kamen, wurden diese schnell als Grundnahrungsmittel etabliert. Später galten sie nicht mehr als gewöhnliches Nahrungsmittel, sondern wurden als Belohnung an erfolgreiche Athleten überreicht. Der Begriff „Rosinen“ ist ein allgemeiner Begriff für alle getrocknete Weinbeeren. Je nach Rebsorte und Herkunft unterscheidet man zwischen Sultaninen, Korinthen, Weinbeeren und Traubenrosinen.

Sultaninen sind kernlos, großbeerig, dünnhäutig, goldgelb bis rotbraun und besonders aromatisch. In der Regel werden die reifen Trauben in eine Lösung aus Kaliumcarbonat getaucht, so dass die Haut aufgeraut werden kann. Auf diesem Weg werden sie schneller trocken, sind länger haltbar und behalten ihre Farbe. Der Großteil der Rosinen wird heutzutage allerdings ungebleicht und ohne Konservierungsstoffe verkauft. Ganze 95 Prozent der importieren Rosinen sind Sultaninen. Diese werden hauptsächlich aus der Türkei, den USA, Iran, Südafrika, Afghanistan und Argentinien geliefert.

Korinthen sind kernlos, kleinbeerig, dünnhäutig, schwarzbraun bis schwarz und süßsäuerlich aromatisch. In der Verarbeitung werden sie nicht geschwefelt. Benannt wurden sie nach der griechischen Stadt Korinth, in dessen Land sie auch hauptsächlich gewonnen werden. Neben Griechenland werden Korinthen aus Indien, Südafrika, Australien und den USA angeliefert.

Weinbeeren sind ebenfalls kernlos, großbeerig und erhalten durch die Trocknung an der Sonne ihre blaue Farbe. Sie werden beim Herstellungsverfahren nicht geschwefelt. Weinbeeren werden hauptsächlich aus den USA, der Türkei, Südafrika und Chile geliefert.

Traubenrosinen sind kernhaltig, großbeerig, fleischig und noch am Traubengerüst. Spanien stellt Malaga-Traubenrosinen her, welche aus Muskattrauben gewonnen werden. Sie gelten als Spezialität. Kalifornische Traubenrosinen werden allerdings entkernt verkauft.

Rosinen haben einen Fruchtzuckergehalt von ganzen 64 Prozent. Dadurch eignen sie sich gut als Ersatz für normalen Zucker. Des Weiteren erhalten Rosinen Mineral- und Ballaststoffe sowie B-Vitamine. Diese sind ein gutes Mittel gegen Verstopfung, beliefern den Körper mit Energie und helfen bei Blutarmut.

Oftmals werden Rosinen als süßer Snack verzehrt. Man findet sie aber auch sehr oft in Backwaren wie Rosinenbrötchen vor. Gerne werden sie auch zu Salaten, oder wie in arabischen Ländern auch zu Couscous gegeben. Darüber hinaus lassen sich die meisten Desserts mit Rosinen verfeinern. Auch zu Müsli oder Porridge passen Rosinen hervorragend.

Datteln

Vorzufinden ist die über 7.000 Jahre alte Dattelpalme im Persischen Golf. Ihr Anbaugebiet weitet sich von Marokko bis Pakistan aus. Gewonnen wird die Dattel, neben der soeben genannten Ländern, hauptsächlich in Saudi-Arabien, Ägypten, Algerien, Israel, im Iran sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten. Deutschlands Hauptlieferant ist Tunesien mit 57 Prozent. Es gibt hunderte verschiedener Dattelsorten, doch nur die Wenigsten findet man auf dem internationalen Markt vor.

Datteln sind fleischige, goldgelb bis dunkelbraune Beerenfrüchte mit hartem Kern. Das Fleisch ist weich, eher trocken und sehr süß. Es besteht aus 65 Prozent Kohlenhydraten. Datteln enthalten zudem wichtige Inhaltsstoffe wie Ballast- und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium oder Magnesium und B-Vitamine wie Nicotinamid und Pantothensäure. Sie haben einen positiven Effekt auf den Magen-Darm-Trakt, das Herz und beugen dazu Krankheiten vor. Zu all dem verfügen Datteln über einen hohen Anteil an der Aminosäure Tryptophan. Dieser Inhaltsstoff wird im Körper über Serotonin in Melatonin, ein Schlafhormon, umgewandelt. Kurz gesagt, Datteln helfen bei Schlafproblemen.

Datteln müssen in jedem Fall kühl gelagert werden. Getrocknete Datteln sind länger haltbar als frische Datteln. Allerdings muss stets auf Milbenbefall geachtet werden. Im Handel wird zwischen „Naturdatteln“ und „bearbeiteten Datteln“ unterschieden. Naturdatteln werden meist in der Sonne gereift. Bearbeitete Datteln werden mit in einem Verfahren mit Heißluft behandelt. Oftmals werden Datteln mir Glukosesirup überzogen.

Datteln sind vielseitig verwendbar. Sie passen hervorragend zu Müsli, Quark, und Obstsalat, können allerdings auch mit Nougat, Marzipan oder Käse gefüllt werden. Sie werden auch zu Schnaps oder Sirup verarbeitet.

Aprikosen

Beheimatet ist die Aprikose in Nordchina. Es wurden aber auch historische Quellen in Armenien und Indien entdeckt. Kultiviert soll sie Funden nach zufolge bereits vor 4.000 Jahren worden sein. Geschichten behaupten, dass Alexander der Große die Steinfrucht um 330 vor Christus in den Mittelmeerraum brachte. Von den Römern wurde die Aprikose dann in ganz Europa verbreitet. Durch die Spanier soll sie später nach Amerika gekommen sein. Heute wird sie auf der ganzen Welt in trockenen und warmen Klimazonen angebaut. Wildpflanzen findet man von Turkmenistan bis Japan. Vor allem im Mittelmeerraum wird die Aprikose angebaut. Das heute größte Anbaugebiet liegt in der Türkei. Weitere große Anbaugebiete sind Länder wie Usbekistan, Iran, Italien, Frankreich oder Spanien. Die Aprikosensaison startet im Mai mit Früchten aus Spanien. Hauptsaison ist in den Monaten Juli und August mit den Hauptlieferanten Frankreich, Griechenland, Spanien, Ungarn und natürlich die Türkei. Mitte September endet die Saison. Allerdings kommen von Ende November bis März des darauffolgenden Jahres weitere Lieferungen aus Überseeländern wie Südafrika, Neuseeland oder Chile.

Aprikosen können je nach Sorte zwischen 4 und 8 cm groß werden. Sie sind rundlich bis oval und mit einer Naht zwischen Blütenende und Stiel verziert. Die Haut kann sich samtartig bis glatt anfühlen und ist hellgelb bis orangegelb. Das saftige Fruchtfleisch der Aprikose ist kann weißlich, gelb oder orange sein. Es schmeckt süßsäuerlich aromatisch.

Die Aprikose zählt mit 8,9 g Zucker pro 100 g noch zu den zuckerarmen Früchten. Sie hat unter allen Steinfrüchten den höchsten Anteil an Kalium, Eisen und Provitamin A, welches vor allem die Sehkraft stärkt und die Haut gesund hält. Zudem enthält sie zahlreiche B-Vitamine. Die in der Aprikose enthaltenen Stoffe sind vor allem für den Energiestoffwechsel, Zähne und Knochen sowie das Immunsystem wichtig.

Aprikosen werden nicht nur als Frischobst verzehrt. Sehr oft werden sie für Kuchen und Torten verwendet. Aprikosen werden ebenfalls oft zu Kompott, Konfitüren oder Likör verarbeitet. In arabischen Ländern werden sie zu Fleisch serviert. Bei uns gewinnen vor allem getrocknete Aprikosen immer mehr an Beliebtheit. Das Trockenobst kommt hauptsächlich aus der osttürkischen Provinz Malatya.

Aprikosen sind nicht sehr lange haltbar. Sie sollten innerhalb weniger Tage genossen werden. Im Kühlschrank bleiben Aprikosen circa eine halbe Woche frisch.

Pflaumen

Die uns bekannte Europäische Pflaumen, welche eine Kreuzung aus der Schlehe, eine von Zentraleuropa bis Sibirien beheimatete Steinfrucht welche man auch unter dem Namen Schwarzdorn kennt, und der Kirschpflaume, eine von Südwestsibirien bis zum Balkan wachsende Steinfrucht. Entstanden ist sie wahrscheinlich in der Region zwischen dem Kaukasus und dem Altaigebiet in Sibirien. Über Syrien gelangte die Pflaume nach Griechenland und weiter zu den Römern, von wo sie dann nach Deutschland und Frankreich kam. Pflaumen werden heute auf der ganzen Welt kultiviert. Der größte Hersteller ist China. Mit großem Abstand gefolgt von Ländern wie Rumänien, Serbien, den USA, der Türkei oder Frankreich. In Deutschland kommen 85-90 Prozent der Pflaumen aus dem Streuobst- oder Hausgartenanbau. Die nationale Ernte kommt vor allem aus Baden-Württemberg, gefolgt von Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bayern. Pflaumen werden dennoch über das ganze Jahr importiert. Hauptlieferanten sind im Sommer Italien, Spanien und Ungarn, wobei die Pflaumen zur Winterjahreszeit aus Südafrika, Chile oder Argentinien kommen.

Mit dem Begriff Pflaumen ist meist eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten gemeint. Sie alle unterscheiden sich in Form, Geschmack, Farbe oder Saftgehalt. So wurden Pflaumen in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Echte Pflaumen, welche auch unter den Namen Rund- oder Eierpflaumen bekannt sind, erkennt man an ihrer rundlich bis ovalen Form und an ihrer durchgehenden Naht. Ihre Farbe ist eher purpurrot. Das Fruchtfleisch ist farblich grünlich gelb bis goldgelb. Es schmeckt süß und hat eine saftig weiche Konsistenz. Echte Pflaumen haben einen runden Stein, welcher sich relativ schwer vom Fruchtfleisch lösen lässt. Sie werden meist in Klein- und Hausgärten kultiviert.

Die Chinesische oder auch Japanische Pflaume, welche ebenfalls unter dem Namen Susine bekannt ist, ist, wie der Name schon sagt, in Nordchina und Japan beheimatet. Sie wird heute neben China, Japan und Korea auch in vielen wärmeren Ländern wie Teilen der USA oder Australien angebaut. Sie werden hauptsächlich als Frischobst verzehrt, da das Fruchtfleisch beim Kochen verfällt.

Zwetschgen werden oft mit Pflaumen verwechselt. Zwetschgen sind etwas kleiner und haben eine länglichere und ovale Form mit spitzem Ende. Die Naht ist, anders als bei der Pflaume, nur sehr dezent. Der Stein ist dazu länglich, flach und beidseitig zugespitzt. Zwetschgen sind blauviolett mit gelbgrünen Fruchtfleisch, welches saftig ist, und süß-aromatisch schmeckt. Da sie ihre Form beim Backen beibehalten, sind sie vor allem für den Handel gut geeignet. Dank ihres eher geringen Wassergehalts und des hohen Fruchtzuckergehalts werden sie meist zur Herstellung von Trockenpflaumen verwendet.

Renekloden sind mittelgroß bis groß und haben eine kugelrunde Form. Sie sind können gelbgrün bis violett sein. Das Fruchtfleisch ist gelb bis grün, fest, und lässt sich sehr schwer vom Stein lösen. Renekloden schmecken sehr aromatisch. Meist werden sie nur für Kompott verwendet, da sie schnellverderblich sind.

Mirabellen sind klein und ebenfalls kugelrund. Sie sind gelb bis orangegelb und weisen oft rote Punkte an der Sonnenseite auf. Das Fruchtfleisch ist gelbgrün bis orangegelb und sehr süß. Der Stein lässt sich gut lösen. Mirabellen werden meist roh verzehrt oder zu Kompott verarbeitet. Die Mirabellen haben den höchsten Zuckergehalt unter den europäischen Pflaumen, wobei Renekloden die meisten Ballaststoffe haben.

Kirschpflaumen wachsen, wie bereits oben genannt, von Südwestsibirien bis zum Balkan. Sie sind klein und rund und haben eine rote oder gelbe Farbe. Das Furchtfleisch ist gelb, sehr saftig und hat einen süß-säuerlichen Geschmack. Der Stein lässt sich schwer vom Fruchtfleisch lösen. Im Mai und Juni werden sie im noch unreifen Zustand aus der Türkei zu uns importiert. Sie können frisch mit Salz oder in eingelegter Form verzehrt werden. Kirschpflaumen können auch zu Marmelade oder alkoholischen Getränken wie Likör verarbeitet werden.

Pflaumen sind vor allem für ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt. Dies verdanken Pflaumen unter anderem den Pflanzenfasern Zellulose und Pektin, welche im Darm aufquellen und so die Verdauung anregen. Pflaumen gelten bereits seit sehr vielen Jahren als natürliches Abführmittel und reinigen darüber hinaus den Darm. Sie bestehen zu 80 Prozent aus Wasser und haben kaum Kalorien oder Fett. Dazu binden Pflaumen überflüssige Fette im Darm, was sie vor allem beim Abnehmen zu einem unterstützenden Lebensmittel machen. Pflaumen sind reich an Provitamine wie Vitamin-B, welches die Nerven stärkt, Stress mindert und die Konzentration fördert, Vitamin A, welches die Sehkraft stärkt, Vitamin C, welches das Immunsystem schützt, Vitamin E, welches zur Abwehr freier Radikale dient, oder Vitamin K, welches bei der Blutgerinnung eine Rolle spielt. Darüber hinaus enthalten Pflaumen wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Eisen oder Zink. In Pflaumen findet man zudem etliche sekundäre Pflanzenstoffe, wie Anthocyane, welche für die blaue oder blauviolette Farbe der Früchte zuständig sind. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sollen verhindern, dass Krebszellen wachsen, und dieses sogar abtöten können. Des Weiteren sollen sie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, bei Bluthochdruck helfen und den Cholesterinspiegel senken.

Ebenfalls sehr gesundheitsfördernd sind Trockenpflaumen. In erst Linie sind sie dafür bekannt, die Darmflora zu unterstützen. Sie fördern die Gesundheit der darmschützenden Bakterien, wodurch das Darmkrebsrisiko reduziert wird. Sie sollen zudem bei regelmäßigem Verzehr das Osteoporose-Risiko senken können. Getrocknete Pflaumen sollen einen sättigenden Effekt haben. Sie verfügen über circa viermal so viel Kalorien wie frische Pflaumen, bestehen aber zu ganzen zehn Prozent aus Ballaststoffen.

Pflaumen werden hauptsächlich als Frischobst oder in getrockneter Form verzehrt. Sie werden aber auch sehr gerne für Pflaumenkuchen oder Knödel verwendet. Eingekocht kann man sie zu Kompott oder Mus verarbeiten. Oftmals werden aus ihnen aber auch alkoholische Getränke wie Schnaps, Wein oder Likör hergestellt.

Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass die Pflaumen ihre meist bläuliche Farbe beibehalten haben. Des Weiteren sollten sie fest sein. Die Reife kann man testen, indem man mit einem Finger auf eine Pflaume drückt. Geben sie nach, sind sie reif. Zudem erkennt man reife Pflaumen an ihrem Schutzfilm, welcher sie vor dem austrocknen bewahrt. Auch am Geruch kann man erkennen um Pflaumen noch frisch sind. Reif sind sie im Kühlschrank circa eine bis eineinhalb Wochen haltbar.

Feigen

Der Feigenbaum ist in Kleinasien beheimatet und zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Bereits 3.000 vor Christus wurde er von den alten Assyrern, einem Volk, das im mittleren und nördlichen Mesopotamien lebte, kultiviert. Schon im Altertum verbreitete er sich über den gesamten Mittelmeerraum. Die heute führenden Hersteller der Feige sind die Türkei, gefolgt von Ägypten, Algerien, der Iran, Marokko, Syrien, die USA und vielen weiteren Ländern.

Bei der Feige handelt es sich um eine Steinfrucht, die an einem bis zu 10 m hohem Baum wächst. In Deutschland wird der Baum maximal 6 m hoch. Feigenbäume tragen bis zu drei Mal pro Jahr. Die Feige selbst ist rundlich bis birnenförmig, 3-10 cm lang, 4-7 cm breit und hat meist eine dunkelviolette Haut. Das innere der Frucht besteht aus einem Blütenboden, worauf man viele Einzelfrüchte findet, welche das eigentliche Fruchtfleisch bilden. Das Fruchtfleisch hat eine rötliche Farbe. Es ist weich und saftig, und hat einen aromatisch süßen Geschmack. Wenn Feigen nicht per Hand oder maschinell gepflückt werden, werden sie direkt am Baum angetrocknet bis sie reif sind und von selbst abfallen. Anschließend werden sie erneut in der Sonne oder im Ofen getrocknet, wodurch ihr Wassergehalt auf 18-33 Prozent sinkt, ihr Zuckergehalt wiederrum auf gute 60 Prozent steigt. Dadurch erhalten sie einen noch süßlicheren Geschmack. Man unterscheidet zwischen Natur- und behandelten Feigen. Naturfeigen werden nach dem Trocknen in kaltem Wasser gespült und anschließend erneut getrocknet. Auf ihrer Oberfläche entwickeln sich durch den Zucker weiße Kristalle. Behandelte Feigen werden in heißem Salzwasser oder mit Hilfe von Dampf eingeweicht bevor sie in Form gepresst und erneut getrocknet werden. Behandelte Feigen haben eine glänzende und sanfte Oberfläche. Die Qualität einer Feige lässt sich anhand der Form, der Haut und des Geschmacks messen. Große Feigen mit feiner Haut und weichem Fleisch zeugen von guter Qualität. Die Smyrna-Feigen aus der Türkei sollen die qualitativ hochwertigsten Feigen sein. Trockenfeigen kann man fast das ganze Jahr über erhalten. Hauptliefersaison der neuen Ernte ist von September bis November. Unser Hauptlieferant ist dabei mit ganzen 95 Prozent ebenfalls die Türkei. Mit weiterem Abstand folgen Griechenland und der Iran. Im Normalfall werden Trockenfeigen gegen Schädlinge behandelt. So werden Sie begast, schockgefrostet und unter UV-Licht auf Schimmelbefall kontrolliert.

Getrocknete Feigen bestehen zu 55 Prozent aus Kohlenhydrate, wobei frische Feigen aus nur circa 13 g Kohlenhydrate bestehen. Sie enthalten zudem sekundäre Pflanzenstoffe, sprich Flavonoide, reichlich Ballaststoffe, Glukose und Fruktose, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Kalzium, Eisen, Zink oder Selen. Neben der Petersilie ist Trockenfeige das kaliumreichste Lebensmittel. Feigen enthalten aber auch Vitamin A, B und C. Da besonders viele B-Vitamine enthalten sind, sind Feigen vor allem für das Nervensystem förderlich. Durch die enthaltene Glukose und Fruktose wird die Konzentration verbessert. Der hohe Gehalt an Kalium in Verbindung mit dem Kalzium hat einen positiven Effekt auf Knochen und Zähne und kann sogar Osteoporose vorbeugen. Sie sättigen bei niedrigem Brennwert und fördern dank ihrer Ballaststoffe die Verdauung. Aber Achtung! Obwohl frische Feigen mit circa 63 kcal auf 100 g kommen, haben getrocknete Feigen ganze 247 kcal auf dieselbe Menge. Egal ob frisch oder getrocknet, Feigen zählen zu den Lebensmitteln mit den höchsten basischen Werten.

Beim Kauf von frischen Feigen sollte darauf geachtet werden, dass die Früchte weich, aber nicht matschig sind. Wie auch bei Pflaumen kann man die Reife von Feigen testen, indem man mit dem Finger leichten Druck ausübt. Geben sie leicht nach, haben sie einen sehr guten Reifegrad. Da Feigen schnellverderblich sind, sollten sie allerdings schnellstmöglich verzehrt werden. Im Kühlschrank können sie circa zwei Tage erhalten bleiben. Trockenfeigen können kühl und trocken gelagert mehrere Monate genießbar sein.

Feigen können vielfältig verwendet werden. Meist werden sie roh oder getrocknet verzehrt. Sie passen aber gut in Salten, Fleischfüllungen oder auch in orientalische Gerichte wie Couscous. Feigen lassen sich hervorragend zu Marmelade, Senf oder Chutney weiterverarbeiten. Feigen eignen sich für sowohl für süße als auch für herzhafte Desserts. Auch das morgendliche Müsli lässt sich mit Feigen perfekt verfeinern.

Bananen

Beheimatet sind Bananen in Südostasien. Sie wurden bereits 2.500 vor Christus kultiviert. Von ihrer Heimat aus kamen Bananen mit arabischen Händlern nach Afrika. Im 15. Und 16. Jahrhundert brachten Portugiesen und Spanier die Banane nach Süd- und Mittelamerika. Erst im 19. Jahrhundert kamen Bananen dann auch nach Europa. Heute werden sie in vielen tropischen und subtropischen Ländern unter- oder oberhalb des Äquators. Seit dem 20. Jahrhundert gehören Bananen zu den Beliebtesten Obstsorten der Deutschen. Man unterscheidet zwischen Dessertbananen, welche roh und nicht voll ausgereift verzehrbar sind, und Kochbananen, die nur voll ausgereift genießbar sind. Kochbananen kann man an der stark bräunlich-schwarzen Schale erkennen. Sie schmecken nicht süß, da die Stärke bei der Reife nicht in Zucker umgewandelt wird. Kochbananen werden hauptsächlich, wie der Name schon sagt, gekocht. Außerdem werden sie frittiert, gedämpft oder gebraten. Kochbananen sind ganzjährlich erhältlich, machen allerding nur 0,1 Prozent der Bananenimporte aus. Sie werden hauptsächlich in Afrika hergestellt, wo sie auch in vielen Ländern als Grundnahrungsmittel gilt. Die größten Produzenten sind dabei Länder wie Kamerun, Ghana, Uganda, Nigeria oder die Elfenbeinküste. Aber auch in Ländern Süd- und Mittelamerikas sowie Südostasiens werden sie in größeren Mengen angebaut. Hauptproduzenten für Dessertbananen sind in Asien Länder wie Indien, China, Indonesien, die Philippinen, Vietnam und Thailand. In Mittel- und Südamerika gehören Länder wie Brasilien, Ecuador, Guatemala, Costa Rica, Mexiko und Kolumbien zu den größten Herstellern. In Afrika produzieren Länder wie Angola, Tansania, Ruanda Ägypten und Kenia die meisten Dessertbananen. Deutschlands Hauptlieferanten sind Ecuador, Kolumbien und Costa Rica. Trotz dass die Liefermengen von Dessertbananen schwanken, ist das Angebot ganzjährlich sehr hoch. Es gibt mehr als 1.000 verschiedene Bananensorten, allerdings kommen nur wenige der kommerziell angebauten Bananen zu uns in den Handel. Dessertbananen unterteilen sich in vier verschiedene Obersorten: Große Obstbananen, Rote Bananen, Baby-Bananen und Apfelbananen.

Große Obstbananen sind die bei uns im Handel gängigsten Bananen. Sie haben eine leuchtende gelbe Schale mit eventuellen braunen Pigmenten. Die braunen Pigmente sollten nicht abschreckend sein, denn dies zeugt von Reife. Perfekt gelbe Bananen wurden meist stark behandelt. Es sollte deshalb auf das Bio- oder Fair-Trade-Siegel geachtet werden. Die uns bekannte Banane wurde für den europäischen Geschmack gezüchtet und unterscheidet sich geschmacklich von anderen Sorten.

Rote Bananen gewinnen zunehmend in Europa an Beliebtheit. Wie der Name verrät, haben sie eine rote Schale. Dazu zeichnen sie sich durch ihre deutlich kleinere und leicht dickere Form aus. Rote Bananen sind saftiger, süßer und aromatischer als die uns bekannten gelben Bananen.

Baby-Bananen sind, wie der Name deuten lässt, sehr klein. Sie haben eine dünne gelbe Schale. Inzwischen sind Sie bei uns in den Läden meist frei erhältlich. Baby-Bananen sind sehr süß und intensiv im Geschmack.

Apfelbananen erfreuen sich vor allem in den Tropen großer Beliebtheit. Sie sind mit 8-12 cm Länge kleiner als unsere herkömmlichen Bananen. Ihre Schalte haben ein eher goldgelbe Farbe. Das Fruchtfleisch ist säuerlich süß.

Die Banane ist eine 2-5 cm dicke Beerenfrucht, welche an einer 2-9 m hohen Staude wächst. Die Staude besteht nicht aus Holz, sondern aus älteren Blättern. Die Früchte, welche aus unbefruchteten weiblichen Blüten entstehen, sind spiralförmig um die Blütenstandachse angeordnet. Die meisten Bananen sind krumm, da die Frucht in Richtung Sonne wächst. Es gibt aber auch gerade Sorten. Es dauert in etwa ein Viertel Jahr bis sich die Frucht vollständig entwickelt hat. Ein Fruchtstand trägt bis zu 300 Bananen. Bananen werden immer grün geerntet und dann nachgereift. Bananen werden mit Kühlschiffen bei 13,2 °C exportiert. Anschließend werden Sie am Zielhafen in Reifekammern unter Zugabe von Ethen, einem natürlich vorkommenden geruchslosem Gas, gereift. Die enthaltene Stärke der Bananen wird dabei in Zucker umgewandelt und die Aromastoffe entfalten sich.

Dessertbananen sind reich an Kohlenhydraten und haben fast kein Fett. Auf 100 g kommen Bananen auf circa 90 kcal. Neben dem hohen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Eisen oder Zink, enthalten Bananen Vitamin A, E und C sowie zahlreiche B-Vitamine. Bananen sind dank der Kalium-Vitamin-Kombination gut für Muskeln und Nerven. Bananen enthalten 2 g Ballaststoffe und sind gut verdaulich. Sie helfen nicht nur bei Verdauungsbeschwerden sondern auch bei Durchfall. Das enthaltene Pektin kann dabei helfen Wasser im Darm zu binden, was Durchfallbeschwerden lindert. Darüber hinaus regulieren Bananen den Cholesterinspiegel. In Bananen sind Antioxidantien enthalten, welche das Immunsystem stärken, und sogar das Krebsrisiko senken sollen. Der Zuckergehalt der Banane ist abhängig vom Reifegrad. Unreife Bananen haben weniger Zucker, dafür aber mehr Stärke. Bei reifen Bananen ist dies genau umgekehrt. Die Stärke wird während des Reifeprozesses in Zucker umgewandelt. Bananen sind zudem gesunde Glücklichmacher.

Konventionell angebaute Bananen sind meist mit Pestiziden belastet. Beim Kauf von Bananen sollte man deshalb auf das BIO-Siegel achten. Bananen halten länger, wenn sie hängend gelagert werden. Die optimale Temperatur für die Lagerung liegt zwischen 12 und 14 °C.

Unsere Dessertbananen finden vielerlei Verwendung. Meist werden sie als Snack frisch verzehrt. Sie werden aber auch sehr oft zu Smoothies, Speiseeis, Milchshakes oder Saft verarbeitet. Flambierte oder gebackene Bananen sind ein sehr beliebtes Dessert. Wer gerne backt, erfreut sich an der Zubereitung von Bananenbrot oder Bananenkuchen. Getrocknete Bananen, welche auch als Bananenchips bekannt sind, schmecken sehr aromatisch und erfreuen sich hoher Beliebtheit. Kochbananen werden oftmals zu Mehl vermahlen und anschließend zu Gebäck oder Chips verarbeitet. Aber auch zu Brei lassen sie sich pürieren. Kochbananen dienen meist als Kartoffelersatz, wodurch sie auch für ähnliche Gerichte verwendet werden. In der afrikanischen Küche können Kochbananen zu Pommes verarbeitet werden, welche ihnen geschmacklich auch sehr ähneln.

Algen

Algen sind eine der ältesten Lebensformen der Welt. In Ost- und Südostasien gelten sie seit Jahrtausenden als wichtiges Nahrungs- und Naturheilmittel. Beliebte zum Verzehr geeignete Algensorten sind Wakame, Nori und Hijiki. Algen sind reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium oder Zink. In ihnen stecken aber auch Vitamin A, B12, C und E. Nennenswert ist auch der hohe Anteil des Spurenelements Jod, welches den Cholesterinspiegel senkt. Algen sind vor allem für ihre antibakterielle Wirkung bekannt. In Algen steckt kaum Fett und auch ihr Kaloriengehalt ist sehr gering. Dazu verfügen sie über einen hohen Gehalt an Eiweiß und Ballaststoffen. Algen können nicht nur beim Abnehmen unterstützen, sie entgiften auch den Körper und stärken das Immunsystem. Als Superfood wird die Spirulina-Alge bezeichnet. Spirulina hat einen äußerst hohen Eiweißgehalt. Darüber hinaus hat die Alge eine entzündungshemmende Wirkung haben und soll sogar den Blutzuckerspiegel regulieren können. Ebenfalls in hohen Mengen enthalten ist die Aminosäure L-Tryptophan, welche sowohl bei Schlafstörungen, als auch bei Depressionen hilft. Spirulina findet man oftmals in Kapsel- oder Pulverform vor. Ebenfalls erwähnenswert und besonders gesunde ist die Algensorte Chlorella. Sie birgt den höchsten Chlorophyll-Gehalt aller Pflanzen. Chlorophyll verleiht Pflanzen ihre grüne Farbe. Für den Menschen sorgt es vor allem für eine gesunde Blutbildung. Es bringt darüber hinaus den Stoffwechsel in Schwung und unterstützt bei Heilprozessen. Chlorella verfügt über einige entgiftende Eigenschaften. Aber auch wasserlösliche Vitamine, Mineralien sowie Spurenelemente sind in der Alge enthalten. Algen sind im Allgemeinen sehr lange haltbar. Am besten sollten sie trotzdem kühl und trocken gelagert werden. Die bekannteste Verwendung findet die Nori-Alge für das bekannte Sushi. Algen passen gut zu Fischgerichten, Omeletts oder Salaten.

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